Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung

26.06.2024

Seit 2013 ist die Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastung im ArbeitnehmerInnenschutzgesetz (ASchG) verankert.

Doch noch immer herrscht in Führungsetagen und bei Mitarbeitenden gleichermaßen Verunsicherung, was denn da im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung genau erhoben wird. Das Management befürchtet häufig, dass sich daraus Vorwürfe bezüglich falscher Entscheidungen und in Folge unterwünschte Veränderungen ableiten lassen. Die Beschäftigenden haben Sorge, dass ihr psychischer Zustand bewertet wird und die Beurteilung negativ gegen sie verwendet werden könnte.

Um hier mehr Klarheit zu schaffen und bestenfalls Bedenken bzw. Ängste zu nehmen schreibe ich heute diesen Beitrag.

Das Ziel der Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastung ist eine menschengerechte Gestaltung der Arbeit zum Erhalt und zur Förderung der Gesundheit der Beschäftigten.

Es geht also um die Analyse der Eigenschaften der Arbeitsbedingungen und NICHT um Eigenschaften von Personen!

Ob bzw. wie Arbeitsbedingungen für den Menschen (potentiell) zu psychischen Fehlbeanspruchungen werden, lässt sich nur unter Beteiligung der Mitarbeitenden bestimmen, denn sie sind die Experten an ihrem Arbeitsplatz. Zu diesem Zweck kommen Umfragen mittels Fragebogen, sowie Gruppen- und Einzelgespräche oder auch systematische Beobachtungen und Begehungen zum Einsatz.

Damit das Projekt der Gefährdungsbeurteilung gelingen kann ist es essenziell, gute Rahmenbedingungen und ein geeignetes soziales Klima zu schaffen. Dazu gehören vor allem eine strukturierte Kommunikations- und Informationsarbeit während des gesamten Prozesses, durch die Mitarbeitende über den Hintergrund, den Fortschritt, die Ergebnisse und Maßnahmen informiert werden. Diese Kommunikation ist die Basis um das nötige Vertrauen zu schaffen und die Mitarbeitenden zu motivieren, sich aktiv an diesem Prozess zu beteiligen.

Und was bringt die Arbeitsplatzevaluierung psychischer Belastung Unternehmen und Mitarbeitenden abgesehen von der Erfüllung einer gesetzlichen Vorgabe?

Durch die systematische Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastung können Unternehmen nicht nur die Gesundheit, Zufriedenheit und damit Motivation ihrer Mitarbeitenden fördern, sondern auch ihre eigene Wettbewerbsfähigkeit und Effizienz nachhaltig positiv beeinflussen.

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